Kleinere Wasserkraftanlagen schaden der Natur
Betroffen sind vor allem kleine Kraftwerke. Ihr Beitrag zum Klimaschutz durch die Erzeugung sauberer Energie stehe in keinem Verhältnis zum angerichteten ökologischen Schaden in den Flüssen, so die Ergebnisse der Studie „Wasserkraft als erneuerbare Energiequelle“. Durch das gestaute Wasser verändert sich die Strömungsgeschwindigkeit und der Wasserstand der Flüsse. Die negativen Folgen: Fische können nicht mehr zu ihren Laichplätzen zu wandern und die Gewässer verschlammen. Jungtiere geraten häufig in die Turbinen der Anlagen und verletzen sich.
Je weniger Leistung eine Anlage liefere und je natürlicher das betroffene Gewässer sei, desto grösser seien die Nachteile für die Natur. In naturnahen oder renaturierten Flüssen sollten daher keine Wasserkraftanlagen neu gebaut oder in Betrieb genommen werden. Besser sei es, bestehende Anlagen an großen Flüssen zu optimieren.
Auch wirtschaftlich lohnen sich Kleinstanlagen mit einer Leistung bis zu 100 Kilowatt nicht. Die Kosten für die Erzeugung der Energie seien meist höher als die Vergütung nach dem Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG).
Wasserkraft ist derzeit die wichtigste erneuerbare Energiequelle in Deutschland. Wasserkraftwerke liefern rund vier Prozent des gesamten Stroms. Als Beitrag zur Kohlendioxid-Minderung werden mit finanzieller Unterstützung von Bund und Ländern immer mehr Wasserkraftanlagen gebaut oder stillgelegte Anlagen wieder in Betrieb genommen.
Almut Bruschke-Reimer
Quelle: Bild der Wissenschaft